Sky behauptete jahrelang, unhackbar zu sein, doch unsere Dokumente zeigen sehr genau, wie die Behörden, es dennoch geschafft haben, den Messenger zu knacken
Veröffentlicht am 29.10.2024 / 06:00
Wie haben Behörden Sky ECC gehackt? Die Firma hinter der App hatte angegeben, unknackbar zu sein und sogar fünf Millionen Dollar ausgelobt, falls es doch jemandem gelingen sollte. Anhand der Dokumente, die uns vorliegen, wird klar: Das Versprechen, das Sky ECC gegeben hat – es war falsch. Wir können den Hack der Ermittler Schritt für Schritt nachvollziehen: Von der ersten Überwachung des Servers bis hin zur Live-Phase, bei der die Ermittler sämtliche Chats in Echtzeit mitlesen konnten. Sie verschicken spezielle Nachrichten, die den Geräten ein letztes Geheimnis entlocken.
Die Dokumente zeigen auch: Das Vorgehen der Ermittler ist rechtlich umstritten. Zu weiten Teilen wussten sie nicht, wen sie alles überwachen würden. Sie haben es trotzdem getan.
Das ist die dritte Folge einer internationalen Recherche, mit der ZDF frontal hinter die Kulissen einer der größten Überwachungs-Operationen seit Bekanntwerden des NSA-Skandals blickt.
Shownotes
Credits
Den Link zur ZDF Dokumentation über diese irre Geschichte findet ihr oben in den Shownotes, Autor ist unser Kollege Michael Haselrieder. Der Anstoß zu dieser Recherche, die ihr unter dem Schlagwort “crime messenger” auf vielen Kanälen finden könnt, kam von Guillaume Dasquié und Nicolas Jaillard.
Die Recherchen zu "Aufstieg und Fall von Sky ECC, dem Crime Messenger” dauerten mehrere Monate. Beteiligt waren Journalisten von CBC Radio Canada, von De Standaard, Le Soir und RTBF aus Belgien, Der Standard aus Österreich, Krik aus Serbien, NRC aus den Niederlanden, Télérama aus Frankreich und von OCCRP
Danke an Bennet Brinkmann, Anja Hübner, Bojana Jovanović und dem ZDF–Archiv.